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Im Saale des Herrn Math. Hüpperling fanden sich am 28. Mai 1899 Schelsener Männer ein, den St. Josef Schützenverein zu gründen. Ziel war es, diesen Verein in eine Bruderschaft umzuformen, sobald Schelsen eine eigene Kirche erhielte.

Erster Vorstand des St. Josef Schützenvereins:

Präsident

Vize-Präsident

1. Schriftführer

2. Schriftführer

1. Kassenführer

2. Kassenführer

Beisitzer

Beisitzer

Beisitzer

Beisitzer

Beisitzer

Vereinsbote

Hubert Eickler

Mathias Bähren

Karl Meurers

Christian Schunk

Johann Esser

Jakob Faßbender

Josef Rath

Heinrich Esser

Theodor Meurers

Peter Leukens

Heinrich Brender

Theodor Lenders

Somit war der Grundstein zu einer kirchlichen Selbstständigkeit Schelsens gelegt worden, wie sich später zeigte.

Im Juli 1899 wurde als Ehrenvorsitzender Herr Körschgen (Bürgermeister) einstimmig gewählt. Auch wurde die Höhe des zustehenden Kleidergeldes festgelegt, es betrug 50 Pfennig. Die Festsetzung der Altersgrenze wegen der Verpflichtung zur Beteiligung am Schützenzuge war wie folgt beschlossen worden: Es wurde bestimmt, daß bis zum 45. Lebensjahr alle Mitglieder ohne Ausnahme ihre Beteiligung am Schützenzuge zusagen. Im Protokoll vom November 1900 ist nachzulesen, daß der monatliche Beitrag 10 Pfennig betrug.

"Während der Kirmesfestlichkeiten zahlen Mitglieder welche den Zug mitmachen 2 Mark. Mitglieder die den Zug nicht mitmachen 3 Mark. Nichtmitglieder welche den Zug mitmachen 3 Mark." (Original Text) - Auch wurde die schon oben erwähnte Altersgrenze von 45 Jahren auf 50 erhöht. Bei dieser Generalversammlung war auch erstmals der Schützenzug genannt worden.

General

Adjudant

Adjudant

Major

Hauptmann

Premierleutnant

Werner Dürselen sen.

Mathias Bähren

Johann Hoffmann

Werner Netzer

Karl Delvos

Mathias Becker

Werner Birnbaum

1. Jägerzug Wilhelm Nilgen
2. Jägerzug Albert Gronen
3. Grenadierzug Johann Schiffer
4. MGV "Liederbund" Heinrich Reinartz
5. Bürgerzug Heinrich Heister

Der Turnerzug Karl Esser durfte nur mit 12 Mann auftreten und hatte sich der Ordnung des St. Josef Schützenvereins zu fügen.

Tambourmajor

Feldwebel

Heinrich Brender

Anton Wilms

Die regelmäßigen Versammlungen fanden schon damals in den ortsansässigen Gaststätten statt. Es waren Mathias Hüpperling (folgend: Mathias Nobis; heute: Am Düvel), Gaststätte Schillings und Gaststätte Ohligs sowie die Gaststätte Stephanie (danach folgend: Stromenger).

Im Juli des Jahres 1924 machte der 1. Vorsitzende Christian Schunk darauf aufmerksam, daß das 25-jährige Bestehen gefeiert werden müßte. Ein Festkomitee bestehend aus acht Herren wurde gebildet, welches in allen Teilen mit dem Vorstand zusammen arbeitete, damit Jubel- und Schützenfest in jeder Beziehung großzügig veranstaltet und einen würdigen Verlauf nehmen konnten.

Am 10. Januar 1925 bei der jährlichen Generalversammlung bei Schillings war es endlich soweit. Der langgehegte Wunsch, daß aus Anlaß des Baues der Pfarrkirche aus dem Schützenverein eine katholische Bruderschaft werden sollte, ging in Erfüllung. Einstimmig wurde beschlossen, daß die Bruderschaft folgenden Namen erhält: "St. Josef Bruderschaft zu Schelsen". Auch wurde hier der Grundstein zur Einführung der Sterbekasse gelegt. Außerdem wurde beschlossen, eine würdige Bruderschaftsfahne anzuschaffen. Als erstes Vereinslokal wurde das Hotel Schillings gewählt.

Während des 1. Weltkrieges (1914-1918) und 1919 gab es keinen Schützenzug. Auch 1923, als die Franzosen das Ruhrgebiet besetzten, zog kein Schützenzug, weil die Besatzungsmacht es untersagte.

Nach der Erhebung Schelsens zu einem Pfarr-Rektorat und Errichtung der Notkirche (heute Pfarrsaal) wurde im Januar 1925 von den 150 Mitgliedern folgende Satzung beschlossen:

  • Pflege der angestammten christlichen Lebensart

  • Verschönerung der christlichen Feste

  • Ordnungsdienst inner- und außerhalb der Kirche

  • gemeinschaftliche Kommunion am Ostermontag

  • Mitgestaltung der weltlichen Feste

  • Verpflichtung und Einsatz der Mitglieder für Ordnung und gute Sitte

  • Weiterbildung der Mitglieder durch Vorträge im Winter

  • der Ortsgeistliche ist Ehrenvorsitzender mit Stimmrecht in den Vorstandssitzungen und Generalversammlungen

  • Kirchliche Verantstaltungen bedürfen seiner Zustimmung

Am 21. Juni 1928 weihte Pfarr-Rektor Heinrich Freilingsdorf vor dem Hochamt feierlich die Fahne der Bruderschaft.

Die Nationalsozialisten bildeten die kirchliche Bruderschaft in eine weltliche Schützengilde um. Von 1939 bis 1947 ruhte das Leben dieser Schützengilde. In den düsteren Jahren unserer Geschichte versteckte das Vorstandsmitglied Paul Hönemann das Königssilber im Kamin seines Hauses, um es dem Zugriff durch die Behörden zu entziehen.

Unter Pfarr-Rektor Johannes Vohn lebte die St. Josef-Schützenbruderschaft im Jahre 1948 in ihrer früheren kirchlichen Gestalt wieder auf. Präses und Vorstand fassten den Beschluß, noch im selben Jahr die alte Schelsener Kirmes zu neuem Leben zu erwecken.

Da die Besatzungsmächte den Deutschen damals den Schußwaffenbesitz nicht erlaubte, fiel der Königsvogelschuß aus. Doch die Schelsener Schützenbrüder wußten sich zu helfen. Mit Kreide malten sie kurzerhand einen Vogel auf eine Tafel und die Königsanwärter versuchten mit verbundenen Augen ihn auszuwischen. So errang Hermann Lenders als erster die Königswürde nach dem 2. Weltkrieg. Nun erhob sich die Frage: Woher nehmen wir ein Zelt? Aber auch hier fanden die schlauen Schelsener eine Lösung: Ihr junger General Michael Beuser, von Beruf Sattler- und Polstermeister, erhielt den Auftrag, mehrere Wagenplanen der Bauern zu einem großen Zeltdach zusammenzunähen, und bald stand das Festzelt. Der Silo des Landwirtes Albert Schillings diente als Podium für die Dorfmusikanten. Dünnbier und selbstgebrannter Schnaps hoben bald die Stimmung der Schützenbrüder, und so begann aufs neue die Schelsener Kirmes.

Am 21. August 1949, zum 50. Volks- und Schützenfest, wurde Peter Delvos zum Schützenkönig proklamiert. Er war erstmalig Schützenkönig im Jahre 1901 und zählte zu den Mitbegründern der Bruderschaft. Alle noch lebenden Könige waren zum Jubelfeste geladen worden. Fünf Gründungsmitglieder, neben dem Jungkönig, konnten das 50. Bestehen der Bruderschaft miterleben.

Seit dem Jahre 1951 stellte die Kolpingsfamilie Schelsen einen Jungkönig. Diese Würde übernahm die Bruderschaft im Jahre 1976 von der Kolpingsfamilie.

Am 23. Februar 1951 wurde einstimmig der Beitritt in den Zentralverband der Historischen deutschen Schützenbruderschaft beschlossen.
Am 18. September 1951 trat man nach einstimmigen Beschluß der Erzbruderschaft als St. Josef Schützenbruderschaft bei.

Bei der Generalversammlung im März 1952 wurde beschlossen, den Schießsport zu betreiben. Ein Wanderpokal sollte unter den aktiven Zügen ausgeschossen werden. Hierzu schaffte die Bruderschaft zwei Luftgewehre an.

Auf der Generalversammlung am 12. Oktober 1952 entschloß man sich, das Schützenfest auf den ersten Sonntag im August vorzulegen. Das Zelt wurde in der Nähe der Kirche aufgebaut. Davor befand sich auch schon zur damaligen Zeit ein kleiner Rummel. Es stand geschrieben: "Alles in allem war es ein Volksfest wie es Schelsen noch nicht erlebt hatte."

Bei der Generalversammlung am 18. August 1957 dankte Präses Josef Schaaf den Bruderschaftsmitgliedern, die zahlreich bei den Arbeiten am neuen Kindergarten mitgeholfen hatten.

Nach dem Schützenfest und den Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen trat der Vorstand geschlossen zurück und Hermann Lenders wurde zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Dem bis dahin amtierenden Vorsitzenden Heinrich Hütten wurde zum Dank für seine drei Jahrzehnte Vorstandsarbeit, davon dreizehn Jahre als 1. Vorsitzender, der Ehrenvorsitz zugesprochen. Für seine großen Verdienste und seine geleistete Arbeit erhielt er am 13. März 1960 die Ehrennadel der Stadt Rheydt.
Bei dem Schützenfest im Jahre 1961 erhielt er den Ehrenorden des heiligen Sebastianus am grün-weißen Bande. Eine Ehrung, die erstmalig im hiesigen Bezirksverband jemandem zuteil wurde.

Weitere Aktivitäten in diesen Jahren waren unter anderem das Kinderfest für die Kleinsten am Kirmesdienstag; Filmabende, auf denen der damalige 1. Schriftführer Heinz Bihn Schmalfilme der letzten Schützenfeste zeigte; Frauenkaffee und Preiskegeln für die Frauen der Bruderschaftsmitglieder.

Regelmäßig wurden mit Abordnungen die Schützenfeste von Giesenkirchen, Geistenbeck, Rheydt und später auch Tackhütte besucht.

Willi Schmitz wurde am 6. September 1964 beim Bezirksschießen in Mönchengladbach neuer Bezirksschützenkönig. Bundesmeister Willi Müller überreichte ihm die Schützenkette und das Diplom. Dies ist bis auf den heutigen Tag einmalig in Schnelsen.

Seit 1967 findet der Königsvogelschuß am Kirmesdienstag im Festzelt statt.

Beim Schützenfest im Jahre 1968 wurde der Bezirkskönig in Schelsen proklamiert. Dieser wurde am Sonntagnachmittag in Steinhausen ermittelt. 17 Bruderschaften mit Gefolge nahmen dann am größten Schelsener Schützenzug teil.

Am 11. März 1969 wurde der erste Spatenstich zum Ehrenmal getan. Dieses konnte aus Spenden finanziert werden und die Inschrift hat folgenden Wortlaut: "Herr gib der Welt den Frieden".
Die Arbeiten gingen so gut voran, daß am 20. März 1969 das Ehrenmal aufgestellt und am 20. April 1969 beim Patronatsfest durch den Präses Pfarrer Vinzenz Al eingeweiht wurde.

Die Krönungsfeierlichkeiten wurden in den 60er und 70er Jahren auf dem Patronatsfest in der heiligen Messe vorgenommen. Danach erfolgte der traditionelle Eiertipp.

Am 28. Oktober 1972 fand der Krönungsball erstmalig im Pfarrsaal statt.

Bei der Jahreshauptversammlung am 15. April 1973 trat der 1. Vorsitzende Hermann Lenders aus gesundheitlichen Gründen nach vierzehn Jahren von seinem Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Willi Hollender gewählt. Hermann Lenders wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im Jahre 1974 feierte die Bruderschaft ihr 75-jähriges Bestehen.

Auf Kirmessonntag im Jahre 1981 wurde die neue Bruderschaftsfahne von Präses Karl-Heinz Hendker geweiht.

Bei dem Schützenfest erhielt der 1. Vorsitzende Willi Hollender durch den Bezirksbundesmeister, Willi Metzer, für seine 25-jährige Tätigkeit im Vorstand das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz.

Im Jahre des 85-jährigen Bestehens der Bruderschaft wurde beim Schützenfest 1984 vom Bundesmeister Wilhelm Metzer, Klaus Pletscher, dem General der Bruderschaft, das St. Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen.

Bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1986 wurde per geheimer Abstimmung entschieden, den Kirmessonntag (Klompenball) durchzuziehen und am Nachmittag keinen Umzug mehr zu halten.

Am 30. Juli 1987 verstarb nach langer, schwerer Krankheit der 1. Vorsitzende Willi Hollender. Er war 40 Jahre Mitglied der Bruderschaft und gehörte 30 Jahre dem Vorstand an. Auch der Ehrenvorsitzende Hermann Lenders verstarb am Morgen des Kirmesdienstag im Jahre 1987. Er war 1. Vorsitzender von 1959-1973.

Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1988 trat der komplette Vorstand zurück. Neuer 1. Vorsitzender wurde Lambert Hütten.

Beim Patronatsfest am 4. April 1988 wurde entschieden, den Umzug am Kirmesmontag fallen zu lassen.

Bein Patronatsfest im Jahre 1993 wurde von den Mitgliedern entschieden, den Krönungsball in der Zukunft in einem Festzelt zu veranstalten.


Einen Höhepunkt erlebten die Schützen vor dem Schützenfest, es wurde ein Wappenbaum auf dem Dorfplatz errichtet.

Am Montag morgen zogen zum Klompenball erstmalig die Frauen gemeinsam als Klompenzug in das Festzelt ein.

Beim Schützenfest wurde am Sonntagmorgen der General Klaus Pletscher durch den Bezirksbundesmeister Horst Thoren zum Generalfeldmarschall befördert.
Als General der St. Josef Schützenbruderschaft wurde Heinrich Dürselen erstmals gewählt.

1998 übergab der Generalfeldmarschall Klaus Pletscher das Kommando dem General Heinrich Dürselen. Langanhaltender Applaus aller Schützen war der Dank für den Generalfeldmarschall, der 35 Jahre das Regiment angeführt hatte.

Sage und schreibe DM 7.000,- wurden für die Leukämie-Stiftung "Helft Ute", die von der St. Josef Bruderschaft Geistenbeck ausgerufen wurde, gespendet.

Der St. Josef Schützenbruderschaft gehören im Jubiläumsjahr 299 Mitglieder an und 23 Schützenzüge prägen das aktive Leben.

Jürgen Müller

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links: General Willi Schillings

rechts: Oberst Heinrich Hütz

Chronik ab 1998

Im Jahre 1996 wurde vom Vorstand ein Festausschuss benannt, der sich mit der Ausrichtung der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Bruderschaft befassen sollte.
Die Schützenbrüder Wolfgang Geyr, Heinz Willi Müller, Peter Pitzer und Bernd Püllen entwickelten Ideen und Vorschläge, die mit dem Vorstand und den Offizieren der Schützenzüge immer wieder auf Machbarkeit diskutiert wurden. Aus diesen Gesprächen wurde die Festfolge für die Jubiläumsveranstaltungen vom 02. bis 05. Juni 1999 festgelegt. Das Jubiläum sollte außerhalb des Schützenfestes gefeiert werden.

Festfolge:
Mittwoch, 02. Juni 1999 - 19:30 Uhr -  Festbankett im Festzelt
Donnerstag, 03. Juni 1999 - 15:30 Uhr -  Bunter Nachmittag im Festzelt für alle Schelsener Bürgerinnen und Bürger ab dem 60. Lebensjahr
Freitag,  04. Juni 1999 - 19:30 Uhr -  1. Schelsener Live-Night im Festzelt mit mehreren bekannten Bands
Samstag,  05. Juni 1999 - 16:30 Uhr -  Antreten beim König / Zug zum Dorfplatz - 17:00 Uhr -  Schützenbiwak auf dem Dorfplatz

Leider musste aufgrund des schlechten Wetters das Schützenbiwak ins Festzelt verlegt werden.
Dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch und man war sich einig, dass die Bruderschaft ihr Jubiläum mit ihrem Programm für Jung und Alt würdig begangen habe. Außerdem wurde noch ein umfangreiches und sehr informatives Festbuch erstellt und an alle Haushalte in Schelsen und Horst kostenlos verteilt.
Am Schützenfestsonntag nahmen die benachbarten Bruderschaften aus Giesenkirchen, Tackhütte, Liedberg, Steinfort-Rubbelrath und Neuenhoven an unserem großen Festumzug mit anschließender Königsparade teil. Für die Majestäten und Ehrengäste wurde extra eine große Tribüne vor der Kirche aufgestellt.
Am 16. Januar 2000 legte Lambert Hütten nach 8 Jahren als zweiter und 12 Jahren als erster Brudermeister sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Norbert Jansen. Er ernannte Lambert Hütten zum Ehrenbrudermeister. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Heinz Eitel und Gottfried Hütten wurden aufgrund ihrer Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auf dem Schützenfest 2013 erhielt Lambert Hütten das „Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz“. Am 02. Juni 2019 verstarb er nach kurzer Krankheit im Alter von 80. Jahren.

An den Festlichkeiten zur 850-Jahr-Feier des Stadtbezirks Giesenkirchen vom 08.-10. September 2000 nahm die Bruderschaft verstärkt teil. Der Fackelzug aller drei Bruderschaften wurde von unserem General Klaus Pletscher kommandiert.
Beim Bundesschützenfest am 19. September 2004 in Korschenbroich präsentierte unsere Bruderschaft sich hervorragend.
Günter Bradtke regierte im Jahr 2007 als erster Schützenkaiser die Schelsener Schützen. Hierfür wurde er mit der bisher einmalig in Schelsen verliehenen „Christoph Bernhard Graf von Galen Plakette“ ausgezeichnet.

Am Sonntag, den 16. August 2008 hatte die Bruderschaft zu einer besonderen Feier eingeladen. An diesem Morgen wurde Generalfeldmarschall Klaus Pletscher aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Unter großem Beifall der Abordnungen aller Schützenzüge ernannte Brudermeister Norbert Jansen ihn zum Ehrenmitglied der Bruderschaft und zum Generalfeldmarschall auf Lebenszeit. Am 13. Dezember 2015 verstarb er im Alter von 83 Jahren.

Auf der Mitgliederversammlung am 13.03.2011 wurde eine neue Satzung vorgestellt und einstimmig beschlossen.

Im Jahre 2011 hatte der Vorstand beschlossen, für besonders verdiente Schützen einen eigenen „St. Josef-Stern“ Orden zu kreieren und anfertigen zu lassen. Mit diesem Orden wurden bisher die Schützen Uwe Hoeveler (2011), Reinhard Joepen (2013) und Hans Karasch (2015) ausgezeichnet.

Im Juli 2011 feierte Pfarrer Karl-Heinz Hendker seine letzte hl. Messe in Schelsen. 33 Jahre war er der Präses der Bruderschaft. Bis zum heutigen Tag (2019) kommt er immer noch am Kirmessonntag nach Schelsen und zelebriert die Festmesse.

Nach 12 Jahren als zweiter Schriftführer und 12 Jahren als erster Brudermeister beabsichtigte Norbert Jansen auf der Jahreshauptversammlung 2012 sein Amt niederzulegen. Leider verstarb plötzlich im Dezember 2011 der als sein Nachfolger vorgesehene 2. Brudermeister Günter Bovelett, so dass die Jahreshauptversammlung erst am 18. März 2012 stattfand. Brudermeister Norbert Jansen konnte an diesem Tag Pfarrer Guido Fluthgraf als neuen Präses der Bruderschaft vorstellen.
Da mit dem Brudermeister auch die übrigen Vorstandsmitglieder ihre Ämter niedergelegt hatten, musste der Vorstand komplett neu gewählt werden. Heinz Willi Müller hatte sich bereit erklärt, das Amt des Brudermeisters zu übernehmen und wurde einstimmig gewählt.

Auf dem Patronatsfest und Eiertipp am Ostermontag wurde Norbert Jansen die Würde des Ehrenbrudermeisters verliehen. Für seinen Einsatz wurde er 2014 mit dem „Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2013 trat das verschärfte Nichtrauchergesetz in Kraft. Damit darf in öffentlichen Räumen nicht mehr geraucht werden. Dem mussten wir Rechnung tragen und in den ersten Jahren wurden die Veranstaltungen im Pfarrsaal und Festzelt nicht mehr so stark besucht. Nach einigen Jahren kann man feststellen, dass sich alles wieder normalisiert hat.
Gut war es auch, dass Pokalschießen der Schützenzüge in der bis dahin praktizierten Form im Pfarrsaal abzuschaffen und ein Biwak mit Pokalschießen in den Anlagen hinter der Kirche durchzuführen. Getränkewagen und Grillstand wurden um einen Cocktailstand erweitert und es wurde eine große Verlosung durchgeführt, zu der auch die Schützenzüge Preise beisteuerten. Auch die weiblichen Begleitungen der Schützen wurden dadurch angesprochen und auch sie konnten ihre Schießkünste testen. Dieses Biwak ist sowohl als gesellschaftliches Miteinander als auch in finanzieller Hinsicht ein großer Erfolg für die Bruderschaft.
Um das Pokalschießen und den Königsvogelschuss durchführen zu können, haben in den Jahren 2013 und 2018 sechs Schützenbrüder erfolgreich eine viertätige Ausbildung zum Schießleiter bestanden. Damit verfügt die Bruderschaft über zehn Schießleiter.

Bis zum Jahr 2013 wurden die Mitgliedsbeiträge von einem Hauskassierer eingesammelt. Dies erwies sich bei über 300 Mitgliedern als viel zu aufwändig und es wurde beschlossen, den Beitrag zweimal jährlich über das SEPA-Lastschriftverfahren von den Bankkonten der Mitglieder abzubuchen.

Am 04. Dezember 2013 erklärt Präses Pfarrer Guido Fluthgraf dem Vorstand, dass er das Amt des Präses ruhen lassen müsse, da er das Vertrauensverhältnis zum 1. Brudermeister als gestört ansieht, weil dieser ihn als Sprecher des Kirchenvorstandes in einer Sitzung massiv in seiner Arbeit kritisiert hatte.

Der amtierende 1. Kassierer, Religionslehrer Norbert Häusler, wurde von Pfarrer Fluthgraf zum neuen Präses bestellt und in der Festmesse am Kirmessonntag 2014 wurde er von Pastor Hendker und dem 1. Brudermeister Heinz Willi Müller in sein neues Amt berufen. Um den Schützen geistliche Impulse zu geben, lädt er am Gründonnerstag zu einer Männerpastoral ein und organisiert im Frühsommer jährlich eine geistliche Fahrt.

Im Jahr 2014 gab es eine Änderung beim Königsvogelschuss am Kirmesdienstag. Da die Beteiligung der Schützen äußerst gering war, wurde erstmalig an der Gaststätte „Schelsener Treff“ angetreten und gemeinsam zum Zelt gezogen. Hier wurde dann während des Vogelschusses allen Anwesenden ein Teller Erbsensuppe ausgeschenkt. Die Beteiligung war so gut, dass 100 Liter Suppe gegessen wurden. Diese erfolgreiche Form wurde in den folgenden Jahren fortgesetzt.
Im Jahr 2017 verabschiedete der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften einen neuen Orientierungsrahmen mit der Aussage, das die Bruderschaft offen ist für alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion, Nationalität oder sexuellen Ausrichtung. Sie will Heimat für sie sein und sie können am gesellschaftlichen Leben der Bruderschaft mit allen Rechten und Pflichten teilnehmen.  Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2018 wurde beschlossen, diesen Orientierungsrahmen zu übernehmen und die Vereinssatzung um diese Festlegung zu erweitern.
Außerdem wurde auf dieser Jahreshauptversammlung beschlossen, eine neue Bruderschafts-fahne anzuschaffen. Auch soll das Königssilber neu gestaltet werden mit der Maßgabe, dass die Majestäten keinen eigenen Orden mehr anschaffen müssen.
Für den Entwurf und die Erstellung der Fahne konnte der bekannte Paramentensticker Herr Hubert Schüler aus Hockstein gewonnen werden. In Zusammenarbeit mit dem für dieses Projekt gebildeten Teams „Neue Fahne“ wurden die wichtigsten Symbole für die beiden Fahnenseite entworfen und in den 18 Monaten der Erstellung von Herrn Schüler mit Millionen Nadelstichen in Handarbeit umgesetzt.
Mit dem Goldschmied Peter Bremer aus Korschenbroich wurde das Königssilber neu gestaltet. Die Vorderseite wurde komplett mit neuen Plaketten gestaltet, auf die die Jahreszahl und die Namen der Könige eingraviert werden. Für die Rückseite wurden vorhandene Plaketten verwendet.
Für das Jungkönigssilber wurden ebenfalls neue Plaketten geschaffen und in die bestehende Kette eingearbeitet.
Finanziert wurden diese Vorhaben durch eine große Spendenaktion, an der sich sowohl alle Mitglieder als auch einige Sponsoren mit größeren Beträgen beteiligten.
Eine Fahnenweihe hatten die Schützen in Schelsen noch nicht erlebt. Diese fand am 03.Oktober 2019 statt. Die Schützen traten beim Präses Norbert Häusler an zum gemeinsamen Kirchgang. Die hl. Messe fand im Festzelt statt und wurde von Pfarrer Achim Köhler zelebriert. Er weihte die Fahne im Beisein von über 300 Teilnehmern. Herr Schüler stellte seine Arbeit vor und überreichte dem Brudermeister Heinz Willi Müller das Zertifikat zur Fahne. Anschließend wurde im Festzelt noch bei deftigem Essen und kühlen Getränken gefeiert.
Brudermeister Heinz Willi Müller hatte im Vorfeld der Vorstandswahlen erklärt, dass er aus Altersgründen nicht mehr für den Vorsitz kandidieren würde. Der 1. Kassierer Stephan Zitzen erklärte sich bereit, dieses Amt zu übernehmen. Auf der Jahreshauptversammlung am 19. Januar 2020 wurde Heinz Willi Müller mit großen Applaus verabschiedet und Stephan Zitzen wurde einstimmig zum 1. Brudermeister gewählt.

Heinz Willi Müller

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